Das Fab Lab nun auch mit Tamponspender

Zum internationalen Tag der Menstruationshygiene hat das Autonome Feministische Referat der Universität Siegen Tampons und Binden verschenkt. Diese Aktion nahmen wir spontan zum Anlass, einen eigenen Tamponspender mit einem 3D-Drucker herzustellen.

Gerade in der aktuell neu entbranten Debatte zur Luxussteuer auf Menstruationshygiene-Artikel (siehe unter anderem diese Petition) ist es uns wichtig ein kleines Zeichen zu setzen und die Arbeit unserer feministischen Kommiliton*innen weiterzudenken. Wir haben daher einen Tamponspender des Thingiverse-Users “plasmatree” für unser Lab gedruckt. Dieser Tamponspender basiert auf dem großartigen Konzept zweier in der Szene sehr bekannten Makerinnen Simone Giertz und Laura Kampf.

Schaut euch auch gerne auch einmal das Video der beiden Makerinnen dazu hier an

Wir wünschen allen feministischen Kolleg*innen viel Erfolg im Kampf gegen das Totschweigen von Menstruation und für die Abschaffung der Luxussteuer auf diese Produkte und laden noch einmal explizit auch die menstruierenden Maker*innen ein, sich am freitags zum Open Lab einen eigenen Tamponspender zu drucken.

Anfänger-Workshop Spieleprogrammierung: Unreal Engine

Schon mal ein eigenes Computerspiel programmiert?! Nicht? Lust drauf? Tim würde das gerne mit euch am Samstag, den 25. Mai machen. Kommt dafür um 10 Uhr ins Lab. Der Workshop dauert voraussichtlich bis 15 Uhr.Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Kommt einfach um 10 Uhr vorbei.

Um was es im Workshop geht

  • Game Design
  • Das Unreal-Framework
  • Programmierung (UE-Blueprints)
  • Level Design
    und noch ganz viel mehr.

Eckdaten

  • Wann: Samstag, 25. Mai von 10-15 Uhr
  • Wo: Fab Lab Siegen
  • Teilnahme: kostenlos
  • Mitzubringen: eigener Rechner (wenn möglich, Systemvoraussetzung siehe unten)

WICHTIG: Bringt bitte wenn möglich einen eigenen Laptop oder PC mit, auf dem die Unreal Engine 4.22 schon installiert ist.
Wie das geht steht hier: https://docs.unrealengine.com/en-US/GettingStarted/Installation

Wenn ihr ohne eigenen Rechner seid: evtl. stehen im Lab 2-3 Computer bereit.

Systemvoraussetzungen

  • Betriebsystem: Windows 7 64-bit oder Mac OS X 10.9.2 oder neuer.
  • Prozessor: Quad-core Intel- oder AMD-Prozessor, 2.5 GHz oder schneller.
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce 470 GTX oder AMD Radeon 6870 HD series card oder höher.
  • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM

Fragen

Bei Fragen zum Workshop wendet euch am Besten direkt an Tim unter tankbustergames at gmail com.

Zu Tim

Tim ist Indie-Developer aus Siegen. Er arbeitet zur Zeit im Bereich 3D-Visualisierung. Er hat ein paar eigene Spiele und arbeitet an weiteren. Stay tuned!

Happy Making,
euer Lab-Team

Bild: Tim Dümpelmann

3D-Modellierung für Anfänger – Workshop am 27. April um 14 Uhr

Für diesen Samstag laden Mao und Malek zum Anfängerworkshop zum einfachen 3D-modellieren im Fab Lab ein.

Parallel zur NerdCon (Veranstaltungslink (Facebook)) werden wir am Samstag zwischen 14:00 und 18:00 im Fab Lab völligen Anfängern das Modellieren von 3D-Modellen mit möglichst einfach zu verstehenden Werkzeugen näherbringen.
Das Thema des Workhops sind der Einfachheit halber Alien-Fische. Diese erstellen wir mit TinkerCAD und bearbeiten sie mit Blender3D weiter, um sie anschliessend das Wochenende über mit 3D-Drucker Wirklichkeit werden zu lassen.

Fühlt euch herzlich eingeladen. Falls junge Makerinnen und Maker unter 18 Jahren teilnehmen möchten, dann bitte wie im Fab Lab üblich, mit Aufsichtsperson 🙂

Die Teilnahme ist kostenfrei! Wichtig: Bringt euren Laptop mit!
Wir treffen uns um 14 Uhr im Fab Lab. Der Eingang ist auf Seiten der Siegtreppen am Herrengarten.

Euer Fab Lab-Team

Link zu dieser Veranstaltung auf Facebook: https://www.facebook.com/events/815598342125447/

Ein Raspberry Pi-Gehäuse kommt selten allein

Ein Erfahrungsbericht von Henning Schroeder

Mitte Januar 2019 habe ich Im Laufe eines Projekts mit meinem Raspberry Pi (Wikipedia) 3B+ ein passendes Gehäuse gesucht, welches meinen PI mit einem 3,5 Zoll-TFT-Bildschirm aufnimmt. Da ich im Bereich der Raspberry Pis neu bin dachte ich, dass wenn ich möglichst viel selbst mache, schneller in die Materie einsteige als bei Click and Buy-Produkten von diversen Online-Märkten. Unter diesem Aspekt suchte ich in Siegen nach einem Unternehmen dass 3D-Druck durchführt. Direkt beim ersten Google-Durchlauf, stieß ich auf die Website des Fab Lab. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Fab Lab bekam ich die Info, ich solle einfach am folgenden Freitag vorbeikommen. So kam es, dass kurz nachdem ich dass Fab Lab betrat mir direkt äußerst freundlich das gesamte Fab Lab, die MitarbeiterInnen und Geräte gezeigt wurden. Das Konzept des Fab Lab war mir bisher nur aus Artikeln im Web bekannt. Dies schien mir aber für eine Stadt wie Siegen bisher noch weit entfernt. Umso mehr war ich überrascht und begeistert. Alle Anwesenden machten einen sehr netten Eindruck während sie konzentriert, aber stets hilfsbereit im Fab Lab tätig waren.

Das 3D-Modell und der Druck

Also begann ich mit der Hilfe von Fabian mit dem Slice-Programm (Wikipedia) die von mir über Thingiverse zuvor heruntergeladene Datei für den 3D Drucker, Marke „Prusa“ vorzubereiten. Nach dem Slicen exportierten wir den generierten G-Code (Wikipedia) auf eine SD-Karte, steckten diese wiederum in den 3D-Drucker und begann mit der Vorbereitung am Drucker. Diese bestand daraus dass wir die Druckplatte mit einer Alkohollösung von vorherigen Drucküberresten befreiten und dann kurz anpolierten. Danach starteten wir mit wenigen Tastendrücken den Druck. Dieser sollte laut der Anzeige länger als die Öffnungszeit des Fab Lab dauern, woraufhin mir Fabian das Angebot machte, den Druck nach Beendigung in ein Regal zu legen, aus dem ich es jederzeit abholen könne. Nach ein paar weiteren Frage-Antwort Situationen die ich brauchte um die Komplexität des Community/Open-Source Modells im Fab Lab zu verstehen, verließ ich das Fab Lab.
Druck des Raspberry Pi-Gehäuses

Fehler führen zu neuen Ideen

Natürlich nur, um drei Tage später voller Aufregung Abends das Fab Lab wieder aufzusuchen.
Ich versuchte direkt nachdem ich das Gehäuse aus dem genannten Regal geholt hatte, den PI samt Bildschirm in das Gehäuse einzusetzen. Dabei riss leider die oberste Schicht des Bildschirms. Wahrscheinlich kann man das auf die Umgebungstemperatur zu diesem Zeitpunkt zurückführen die bei 0°C wahrscheinlich nicht gerade gut für einen Bildschirm ist. Fehler in einem Projekt und Frustration führen zu neuen Ideen (zumindest bei mir).

Ein Projekt kommt selten allein

So kam es, dass ich mir ein neues Gehäuse-Projekt suchte. Dieses begann ich etwas kleiner und einfacher als das Bildschirm-Gehäuse. Erneut auf Thingiverse. Erneut Ideen aufgesaugt. Mit einer Software Namens Blender (Wikipedia) erstellte ich über viele Stunden grauenhafter Verzweiflung ein „sparsames“ Bumper-Gehäuse im Käfig-Look. Am nächsten Freitag, zum nächsten Open-Lab suchte ich das Lab wieder auf, um mich in den 3D-Druck zu stürzen. Nach ein wenig Beihilfe durch die anwesenden Lab-BesucherInnen und MitarbeiterInnen begann der Bumper-Gehäuse-Druck. Dieser funktionierte auch zu vollster Zufriedenheit und passt haargenau.

Nun bin ich mit meinen Gedanken um das nächste Projekt im Fab Lab Siegen beschäftigt.

3D-Modelle zum Nachmachen und weiterentwickeln

Die 3D-Modelle für die Pi-Cases gibt es auch zum Download:

Brettspiel-Gamejam #1 im Fab Lab

Ihr wolltet schon immer ein eigenes Brettspiel entwerfen, bauen und natürlich auch spielen?! Am Wochenende vom 30. November bis 2. Dezember habt ihr bei uns im Fab Lab die Möglichkeit dazu. Wir treffen uns am Freitag um 18 Uhr im Fab Lab.

Grafiken, Figuren, Brettdesigns, Karten, Anleitungen wollen designt, gemalt, geschrieben, erdacht, mit Fräsen und Laser-cutten hergestellt werden.
Ein ganzes Wochenende lang entwickeln wir in Kleingruppen Brett- oder Kartenspiele. Dafür stehen Lasercutter, 3D Drucker und weitere Werkzeuge zur Verfügung. Für die Teams brauchen wir ExpertInnen für Grafiken, Ideen, Worte, Basteleien und und und…
Jede* ist willkommen!

Die Brettspiel-Gamejam ist eine gemeinsame Aktion uns und dem Hackspace Siegen (hasi e.V.). Außerdem können wir durch die Unterstützung von fnordbedarf und conception einen Grundstock an Materialien zur Verfügung stellen.

Wenn ihr mitmachen wollt, dann meldet euch bitte formlos unter an, damit wir planen können.
Wir freuen uns auf euch! 🙂

Game was?

Ein Gamejam ist ein Zusammentreffen von Menschen, die Interesse am Erstellen von Spielen haben, um gemeinsam innerhalb einer kurzen Zeitspanne (meist 24–72 Stunden) ein Spiel zu planen, designen und fertigzustellen.
Zum Auftakt wird ein Thema bekannt gegeben, es folgt eine Phase in der Spielideen erdacht und gesammelt werden. Anschließend finden sich die TeilnehmerInnen zu Kleingruppen zusammen und verwirklichen eine dieser Ideen.

3D-Druck im Studium

Möchtet ihr im Studium mehr über 3D-Druck lernen und selbst Projekte mit solchen Technologien umsetzen? Wir freuen uns, wieder mit dem Lehrstuhl für Produktentwicklung zusammenarbeiten und dessen Veranstaltung “Fachlabor Additive Fertigung” für einige interdisziplinäre Studierende öffnen zu können. Teile der Veranstaltung werden auch bei uns im Fab Lab stattfinden. Interesse an einer Teilnahme? Schreib uns an!

“Garbage · Environment · Design” – mit Kunst gegen Wegwerfen

Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Garbage · Environment · Design“ reisten Sarah und Marios, zwei unserer Studierenden, vergangenes Jahr im September nach Palästina. Das zweiwöchige Projekt, das vom Goethe-Institut in Ramallah organisiert wurde, sollte der dort herrschenden Wegwerfkultur im öffentlichen Raum aus Europa entgegenwirken und eine Brücke zwischen Konsum und Kunst bilden. Dazu sollten Ansätze des “Upcycling” genutzt werden, die aus Altem wieder Neues machen.

Jeweils zwei Studierende aus Deutschland, Frankreich und Palästina waren an dem interkulturellen Projekt beteiligt und haben in einem Workshop die Ausstellung entworfen und passende Exponate gebaut. Im Rahmen des zehntägigen Aufenthalts vor Ort sollten durch Upcycling kollaborativ Prototypen aus Alltagsgegenständen hergestellt werden, um auf alltägliche Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Hierbei profitierte das Projekt vom Input von anderen palästinensischen und internationalen ExpertInnen aus den Bereichen Design, Kunst, Erziehung und Architektur.

Das Material wie Paletten, Yton Steine und Plastik Flaschen wurden direkt von der Straße aufgelesen und waren nur ein Teil unzähliger genutzter Ressourcen.
Ein Beispiel für die effektive Materialnutzung sind die hängenden Gärten bestehend aus zwei grünen Flaschenwänden mit Minze bepflanzt, die zur Begrüßung der Ausstellungsbesucher am Haupteingang des Goethe Instituts aufgebaut wurden. Die Ergebnisse wurden im deutsch-französischen Kulturraum zur interkulturellen Diskussion und für Experimente ausgestellt.


Zusätzlich fand während des Besuches der Studierenden in Palästina der Aktionstag „Kunst und Konsum“ statt, bei dem die Bewohner aktiv und gemeinsam ein Stück Land von Müll und Unrat befreien sollten.

Ziel des Projektes war es, Bürgerrechte, aber vor allem auch Bürgerpflichten zu vermitteln und speziell Jugendliche vor Ort zu mobilisieren, zivilgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das Projekt wurde unter anderem in Kooperation mit Vecbox, dem ersten palästinensischen Makerspace durchgeführt, die die lokale Expertise mitbrachten.

Sarah und Marios konnten bereits auf Erfahrungen im Westjordanland, die sie im April letzten Jahres im Rahmen des Kooperations- und Austauschprojektes Yallah vor Ort sowie durch das Projekt come_IN sammeln konnten, zurückgreifen.

Cytrill – Spielecontroller made in Siegen

Das Hackspace Siegen hat einen Einplatinencomputer für den Spiel-, Bildungs- und Experimentaleinsatz entwickelt, der das gemeinsame Spielen von über 32 Personen auf einem Bildschirm gleichzeitig ermöglicht – ein gemeinschaftliches Projekt für das unter anderem auch unser Fab Lab genutzt wurde. Von der Hardware bis hin zu den Spielen ist bei Cytrill alles open source verfügbar.

Rund ein ganzes Jahr dauerte es bis die Mitglieder vom HaSi den ersten fertigen Controller in der Hand halten konnten. Die Idee dafür war da, doch in Bezug auf die Umsetzung wurde viel überlegt: wie soll der Spielecontroller am Ende aussehen? Welches Design ist für die Nutzung das Beste? Am Ende entstand ein kleiner, bunter Einplatinencomputer, der vom Aussehen her an bekannte Controller anknüpft. Auffällig sind neben den vielen Knöpfen die minimalistischen, verschiedenfarbigen Griffschalen, die an die Seiten der Platine gesteckt werden. Eben diese Griffschalen wurden bei uns im Fab Lab aus PLA mit dem Luzlbot gedruckt.

In Zukunft soll jedoch auch eine zweite Variante entstehen, bei der statt den Griffschalen zwei transparente Plexiglasplatten genutzt werden, so dass die komplette Platine zu sehen bleibt. Diese Variante soll als Prototyp bei uns im Lab mit Hilfe des Lasercutters gefertigt werden.

Inzwischen gibt es bereits mehrere Spiele für den Controller: „Wallhack“ (ähnlich wie Achtung die Kurve), „RaceCtrl” (ein Autorennen), „Crystal Mett“ (ein Spiel, in dem man in Teams Kristallschweine sammeln muss) und „SpaceCtrl“ (ein Raumschiff-Spiel). Alle Spiele wurden in der Open Source Spiele-Engine Godot erstellt und so besteht ein GD-Skript, mit dem die LEDs auf den Controllern angesteuert werden, die den Status oder die aktuelle Spielfarbe zeigen. Die Platine selbst basiert auf einem ESP8266-Funkmodul und verfügt auf jeder Seite über vier kleine Joysticks. Die Controller haben eine USB-Schnittstelle, diese dient jedoch nur zum Laden und programmieren. Zur Verbindung mit Spielen und Anwendungen wird Wlan genutzt, die Stromversorgung erfolgt über einen Akku. Verziert sind die Platinen mit einem Octopus und goldenen Details.

Cytrill und einzelne Spiele konnten bereits öffentlich getestet werden, zum Beispiel (wie oben zu sehen) am Tag der Technik oder der Siegener Kunst- und Kulturwoche Art!Si und bereiteten sowohl Klein als auch Groß Freude. Die kleinen bunten Controller erregten Aufmerksamkeit und kaum ausprobiert, konnten sich einige kaum noch von ihnen lösen. Menschen, die sich vorher nicht kannten, spielten gegen- und miteinander mit sichtlich viel Spaß, ganz zur Freude der Entwickler.

Cytrill soll zukünftig in Workshops bei uns im Fab Lab, aber auch für die Hochschullehre eingesetzt werden. Die Erfindung zeigt, dass die Hacker- und Makerkultur bereits im Siegerland angekommen ist und dass sie gemeinsam entwickelte, innovative Projekte ermöglicht.

Cytrill im Detail:

Zeit.Raum – Siegen erlebbar machen

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ZEIT.RAUM Siegen wird in enger Zusammenarbeit mit BürgerInnen durchgeführt und zielt darauf ab, die Stadt Siegen in ihrem Raum und ihrer Geschichte mit innovativer Technik gemeinschaftlich erleb- und begreifbar zu machen. ZEIT.RAUM soll die Zusammenarbeit und den Austausch von allen Interessierten – von WissenschaftlerInnen, Studierenden bis hin zu SchülerInnen und Hobby-HistorikerInnen – über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt ermöglichen. So werden neue Formen der Wissensgenerierung und -vermittlung eröffnet.

Das Projekt besteht aus zwei miteinander verknüpften Bestandteilen: Einem anfassbaren Stadtmodell in Tischgröße zur Interaktion, das mit Hilfe verschiedener digitaler Fabrikationsverfahren hergestellt und im Siegerlandmuseum ausgestellt wird. Durch verbaute Sensoren wird eine interaktiv erfahrbare Auseinandersetzung mit der Stadt und ihrer Geschichte ermöglicht, die auch individuelle Erinnerungen anregt. Zweites zentrales Element des Projektes ist das Stadtwiki, eine gemeinschaftliche, digitale Plattform zur Siegener Stadtgeschichte, die von und für BürgerInnen entwickelt wird. Neben der Sammlung von Informationen dient sie auch als Forum, um über die Bedeutung der gesammelten Daten zu diskutieren. Es werden Erinnerungsorte identifiziert, aufbereitet und reflektiert. Alle Bestandteile des Projektes sollen so gestaltet werden, so dass sie für alle Interessierten gut zugänglich, verständlich und leicht bedienbar sind.

Einer der ersten Probedrucke für das interaktive Stadtmodell

Die Rolle des Fab Labs

Auch wir vom Fab Lab sind auf mehreren Ebenen an dem Projekt beteiligt, insbesondere an der Erstellung des interaktiven Stadtmodells. Als Datenbasis dafür dient das bereits bestehende, virtuelle 3D-Modell der Stadt Siegen, das von Prof. Jarosch erstellt wurde. Die Topografie wird im Lab aus einer großen Platte gefräst. Welches Material sich dafür am Besten eignet wird aktuell getestet. Die darauf installierte originalgetreue Bebauung der Stadt hingegen wird mit den 3D-Druckern im Fab Lab gedruckt. Auch die später im Stadtmodell zu verbauende, möglichst nutzerfreundliche Sensorik wird bei uns im Lab entwickelt. In das Projekt sind auch mehrere Studierende involviert, die im Rahmen von Qualifikationsarbeiten an einzelnen Bestandteilen des Projektes arbeiten.

Papierprototyp für das Interaktionskonzept des Stadtmodells

Aktuelle Entwicklungen

Aktuell arbeiten Studierende an der Gestaltung des Interaktionskonzeptes und haben dafür unter anderem einen Papierprototypen des Stadtmodells erstellt. Ebenso konnten bereits erste Protoypen für das Stadtmodell erfolgreich gedruckt und die Sensorik ausführlich getestet werden. Um später die Sensorik direkt in das Stadtmodell verbauen zu können, wird das Modell mit leitfähigem Filament gedruckt. Im Rahmen dieser ersten technischen Arbeiten wurde auch ein EntwicklerInnenboard (siehe Titelbild) erstellt, auf dem Folgendes verbaut wurde: Arduino-Leonardo, Raspberry Pi 2, CAP1188-Breakout, 3D-gedruckter Touchsensor und 3D-gedruckte Matrix.

Test der Sensorik, die in dem Stadtmodell verbaut werden soll

Während eines unser letzten Projekttreffen wurde bereits ein erstes Modell der Nikolaikirche – das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt Siegen – gedruckt. Ganze drei Stunden benötigte unser Ultimaker für das Modell im Maßstab 1:9000.
Hier seht ihr das Ergebnis:

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Weitere Projektpartner

Neben dem Fab Lab sind zudem seitens der Universität Siegen der Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte unter Leitung von Prof. Dr. Bärbel Kuhn, der Lehrstuhl für Praktische Geodäsie und Geoinformation unter Leitung von Prof. Dr. Monika Jarosch und der Lehrstuhl für Computerunterstützte Gruppenarbeit, Leitung Prof. Dr. Volkmar Pipek involviert. Die Realisierung wurde möglich durch die Unterstützung der Universität sowie der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums, die in dem Projekt eine Investion in die Zukunft des Siegerlandmuseums sehen. Das Siegerlandmuseum soll durch ZEIT.RAUM in seiner Rolle für kooperative und inklusive historische Arbeit in der und mit der Region gestärkt werden.

Über weitere Entwicklungen des Projektes im und rund um das Lab halten wir euch natürlich auf dem Laufenden.

Aya – ein selbstgebauter 3D-Drucker

Aya – das ist ein 3D-Drucker, den Studierende des Masters Human-Computer-Interaction im Wintersemester 2015/2016 im Rahmen des Seminars „3D-Druck“ hergestellt haben.

Zu Beginn des Seminares wurden die Studierenden zunächst mit den Grundlagen der digitalen Fabrikation vertraut gemacht: Welche Fertigungsverfahren gibt es, welche Materialien können für den Druck genutzt werden, was sind mögliche Anwendungspotenziale? Zudem erfuhren sie mehr über die einzelnen Schritte des 3D-Drucks: von der Modellierung, über das Slicing (die “Übersetzung” eines 3D-Modells in Instruktionen für den Drucker), bis hin zum Druck an sich. Für die anschließende Projektarbeit beschlossen vier Studierende, sich dem Bau eines eigenen 3D-Druckers zu widmen.

Als Basis diente den Projektbeteiligten ein Bausatz, der die meisten Teile, die zum Bau benötigt wurden, bereits enthielt. Alle Baupläne sowie die Steuerungssoftware sind open source verfügbar und so bauten die Studierenden den Drucker zunächst nach Vorlage des Vertreibers. Schnell stellten sie jedoch fest, dass nicht alles einwandfrei funktionierte. Deshalb entschieden sie sich dafür, einige Gehäuseteile mit einem anderen 3D-Drucker im Fab Lab selbst zu drucken und führten weitere Änderungen durch, die die Druckqualität verbessern sollten, wie zum Beispiel die Anpassung des Halters für das Verbrauchsmaterial. Anschließend folge eine längere Kalibrierungsphase, denn die automatischen Unterstützungssysteme, die der Drucker hierfür eigentlich besitzt, funktionierten leider nicht ganz so gut wie gedacht.

Ein ganzes Semester arbeitet die Studierenden an dem Drucker, den sie Aya (nach einer japanischen Filmfigur) nannten. Aya ist ein Delta Robot 3D-Drucker, dessen Besonderheit in der Bauform liegt: Das dreigliedrigen Achsensystem, das sich von konventionellen Druckern mit linearen Achsensystem unterscheidet, ermöglicht einen schnellen, präzisen Druck. Neben kleineren Testdrucken wurden bereits die ersten größeren Drucke wie eine Eule oder eine Vase angefertigt. Erste Testläufe deuten daraufhin, dass Aya mit einer sagenhaften Geschwindigkeit von bis zu 300-350 mm/Sekunde drucken kann.

Auch wenn das Studienprojekt inzwischen abgeschlossen ist, wollen die Studierenden weiter an der Optimierung des 3D-Druckers arbeiten. Angedacht ist hier zum Beispiel der Verbau der Steuerelektronik oder die Stabilisierung des Grundgerüstes, um Aya transportabler zu machen. Zudem ist geplant Aya mit anderen Materialien wie zum Beispiel ABS – das ist der Kunststoff, aus dem zum Beispiel Legosteine bestehen – zu testen, denn bis jetzt wurde lediglich PLA, ein umweltfreundlicher Kunststoff, der auf (Mais-)Stärke basiert, als Material genutzt.

Die Studierenden selbst haben im Rahmen des Seminars und durch den Bau von Aya viel über 3D-Druck gelernt. Am Tag der Technik wurde der Drucker bereits das erste Mal vor einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und benutzt.

Aya in voller Größe: