Fab Lab Siegen in Regensburg – Ein Makerspace auf der Mensch und Computer Konferenz 2017

Was stellen vier Personen mit einem Kombi, viel Gepäck, diversen Kisten voller Kram, einem 3D-Drucker, Virtual Reality-Equipment, Moderationskoffer und Werkzeugkisten an? – Richtig. Tetris spielen.

Am Samstag, 09.09.2017 am Nachmittag haben wir einige der schönsten Schätze und ein wenig Hardware aus dem Fab Lab gepackt und uns auf den Weg nach Regensburg zur Mensch und Computer (MuC) Konferenz gemacht, die vom 10.-13.09.2017 stattfand. Dort treffen sich alljährlich Interessierte und Experten aus den Bereichen Human Computer Interaction, User Experience und Usability. Nicht nur ProfessorInnen, ForscherInnen und Studierende können sich über ihre Forschungsergebnisse und – projekte austauschen, sondern auch VertreterInnen unterschiedlicher Unternehmen und EntwicklerInnen sind vor Ort, um Kontakte zu knüpfen, Inspiration zu sammeln und sich zu informieren.

Im Fokus einer solchen Konferenz stehen eingereichte schriftliche Beiträge in Form von wissenschaftlichen Papern sowie Postern zu einem bestimmten Thema, deren Inhalte als Präsentationen vorgestellt werden. Zusätzlich finden Workshops statt. Das Fab Lab Siegen sollte in einem solchen Workshop vertreten sein. Passend zum Thema der Konferenz „Spielend einfach interagieren“ haben wir uns für einen offenen Makerspace entschieden, der an einem der Konferenztage jederzeit besucht werden konnte.

Zusammen mit engagierten Mitgliedern aus dem Hackspace Regensburg – der Binary Kitchen – haben wir am Montag den tristen Betonlook des Tagungsgebäudes an der Universität Regensburg in einen bunten und blinkenden Ort verwandelt, der dazu einlud sich zwischen Kaffee und Vorträgen interaktiv über Fab Labs, Hackspaces und die Maker-Culture zu informieren. Unter dem Motto „Make – Hack – Learn – Share“ konnten die BesucherInnen in Virtual Reality 3D-Modelle erstellen, die sie sich anschließend entweder mit der Microsoft HoloLens als Augmented Reality Hologramme in die reale Welt stellen oder sogar mit den 3D-Druckern ausdrucken konnten. Unterschiedliche Exponate und Projekte aus dem Fab Lab sorgten für allgemeines Staunen und Interesse. Die Aufmerksamkeit haben aber vor allem auch die vielen Licht-Spielereien der Binary Kitchen auf sich gezogen. In einem Mini-Löt-Erlebnis konnten die KonferenzteilnehmerInnen sich eine eigene blinkende Wäscheklammer zusammenbauen.

Der Makerspace war das erste Mal auf der Mensch und Computer Konferenz vertreten und ein voller Erfolg. Die BesucherInnen waren begeistert und nach der positiven Resonanz waren wir hoffentlich nicht das letzte Mal dort.

Closed for Maintenance

Aufgepasst – vom 01.08.2017 bis 30.09.2017 schließt das Fab Lab Siegen. In diesem Zeitraum werden wir Umstrukturierungen durchführen, neue Maschinen aufstellen, die alten Geräte warten und die Sicherheitsmaßnahmen überarbeiten. In dieser Zeit wird kein Open Lab stattfinden können und auch Projekte und Treffen im Lab sind nicht oder nur mit Einschränkung und nach vorheriger Absprache möglich.

Hintergrund der Schließzeit ist das hohe (und steigende) Aufkommen von BesucherInnen, Lehrveranstaltungen, Kooperationsprojekten, Events und der Gästeanzahl im Open Lab. Nach nun ca. einem Jahr Betrieb in unseren Räumen im Keller des “ehemaligen Stadtkrankenhauses” brauchen sowohl Labor als auch die BetreuerInnen etwas Zeit um auf die Entwicklungen zu reagieren und das Labor selbst weiterzuentwickeln, sodass wir hoffentlich ab dem Wintersemester wieder für euch einsatzbereit sind.

Fab Lab: Closed for Maintenance

After about one year of operations in our new space, Fab Lab Siegen needs a break to update its infrastructure, organizational structure and its safety concept. We are closing from 2017-08-01 until 2017-09-30 and hope to be operational again for the winter semester.

Lehr-Angebote Fab Lab Siegen Sommersemester 2017

Stellenweise schon angeteasert hier nun das Lehr-Angebot im und um das Fab Lab Siegen fürs Sommersemester 2017. Beachtet bitte, dass die Veranstaltungen teilweise noch nicht belegbar sind – das hat prozessbedingte Gründe und sollte sich in den nächsten Tagen erledigt haben. Wir aktualisieren diesen Beitrag wenn es soweit ist.

Anrechenbar in Studiengängen sind alle drei Veranstaltungen für die HCI und Wirtschaftsinformatik als “Kombiseminar”. Auch dies hat in erster Linie formale Gründe, denn wie immer sind auch alle anderen interessierten Menschen prinzipiell herzlich willkommen solange der Platz reicht. Sprecht uns also ggf. einfach an!

FAB101 Reading Class

Thema: Community Innovation & Digital Fabrication in HCI & CSCW

Was: Forschungsseminar aus dem Forschungsprojekt “FAB101”. Es werden Publikationen zum Oberthema der LV gelesen, vorgestellt und diskutiert sowie ggf. aufbauende Forschungs- und Lehr-Aktivitäten entwickelt.

Für wen: Alle MitarbeiterInnen “FAB101”, geöffnet für PromovendInnen und Master-Studierende mit kompatiblem Forschungsinteresse.

Unterthemen: Grundlagen des Siegener Verständnisses von Mensch-Computer Interaktion und Computerunterstützter Gruppenarbeit, Basistexte zu digital fabrication, Fab Labs und community innovation. Weitere Themen aus dem Forschungsprojekt.

Details, Zeiten und Formalia hier im LSF

Produktentwicklung 3:

Was: Veranstaltung aus dem Maschinenbau, geöffnet für HCI-ler und Erweiterung des Blickwinkels “Produktentwicklung” um UX, NutzerInnenstudien, Partizipation sowie Rapid Prototyping.

Für wen: Menschen mit Interesse an der nutzerzentrierten Entwicklung in ingenieursmäßigen Kontexten und/oder am Grenzbereich “Bits to atoms” (digital fabrication, rapid prototyping, …)

Ablauf: Wöchentliche Termine am PB-Campus, punktuell Termine im Fab Lab. Semesterbegleitendes (Gruppen-)Projekt. Es existieren bereits Themenvorschläge für die Projekte.

Details, Zeiten und Formalia hier im LSF.

Lab Lab

Was: Das Fab Lab Siegen und artverwandte Communities sind lebende Projekte. Menschen und Ausstattung ändern sich immer wieder, Dinge werden repariert, gehackt oder umgebaut, der Raum wird der Nutzung angepasst und die Nutzung passt sich auch auch dem Raum an. Das “Lab Lab” soll Raum dafür geben, sich gemeinsam, systematisch und regelmäßig mit dieser Fluidität auseinanderzusetzen.

Themen: Projekte / Gruppenprojekte zur Weiterentwicklung des Labs (neue Maschinen, Nutzungskonzepte, Innen- und Außenarchitektur), Mediengestalterische Arbeiten im Umfeld Fab Lab, empirische Arbeiten (z.B. Mitarbeit an einer aktuellen Publikation über die Institutionalisierung offener Werkstätten), Weiterentwicklung von Lab-Prozessen und Governance, … Eigene Themen sind gern gesehen!

Für wen: Menschen mit Erfahrung im Arbeiten mit und in (offenen) Werkstätten, Labors, Innovations-Communities und Interesse daran, sich im Lab einzubringen.

Details, Zeiten und Formalia hier im LSF

Open Day & Infos zur Lab-Nutzung

Am vergangenen Donnerstag fand nach rund zwei Jahren Planungs- und Aufbauphase der Open Day des Fab Lab statt. Interessierten BesucherInnen standen die Türen offen: sie hatten die Möglichkeit sich alle Geräte anzuschauen, sich über dessen Funktionen sowie das Lab im Allgemeinen zu informieren und sich mit anderen Anwesenden über mögliche Projekte und Kooperationen auszutauschen. Später am Nachmittag gab es Einblicke in die Entstehung des Labs und die generelle Entwicklung von Fab Labs weltweit sowie einen Kurzvortrag, in dem das Austauschprojekt Yallah vorgestellt wurde. Die Studierenden aus Siegen und Birzeit, die bei Yallah mitmachen, waren auch selbst vor Ort, um Projekte, an denen sie während der zwei Austauschphasen (zum Teil auch im Fab Lab) gearbeitet haben, zu präsentieren.

Auch ein erster Workshop fand bereits im Rahmen des Open Days statt: Die sieben TeilnehmerInnen bauten ihre eigene Word Clock, eine Uhr, die die Zeit in Wörtern und nicht in Zahlen anzeigt. Die Uhren, die im Handel sonst bis zu 1000 € kosten, wurden direkt im Lab mit Hilfe von Fabrikationsmaschinen wie dem Laser gefertigt. Die TeilnehmerInnen bauten insgesamt zwei Abende an ihren Uhren, bis sie diese dann mit nach Hause nehmen konnten.

Einblicke in den Workshop:

Zukünftige Nutzung

Wir haben hier nochmal alle Infos kompakt zusammengefasst, die wichtig für diejenigen sind, die in Zukunft im Lab arbeiten oder an Lehrveranstaltungen teilnehmen möchten:

Wann kann ich in das Lab?

Ab September finden die Open Labs wöchentlich jeden Freitag ab 16 Uhr statt. Falls es einen Ausfalltermin gibt, erfahrt ihr das auf unser Facebook-Seite.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um im Lab zu arbeiten?

Wer im Lab arbeiten möchte, muss vorher an der allgemeinen Sicherheitseinweisung (+ ggf. an zusätzlichen Einweisungen für die Geräte) teilnehmen. Die Einweisungen finden in der Regel vor den Open Labs statt. Alle wichtigen Informationen zu den Regeln und den Einweisungen könnt ihr in dem Blogbeitrag “Regeln” nachlesen.

Was sind für Veranstaltungen geplant?

Am kommenden Wochenende (Sa+So) haben wir einen kleinen Stand auf dem Uferfest in Siegen. Weitere Veranstaltungstermine befinden sich momentan noch in der Planung (u.a. ein weiterer Word Clock Workshop).

Welche Lehrveranstaltungen sind für das Wintersemester geplant?

Im kommenden Semester wird es zwei Veranstaltungen geben: “FAB101” und “Spezielle Aspekte des HCI: Interaction Design with Arduino”. “Fab101” ist der Kurztitel der Hochschul-Lehrveranstaltung “Fab Lab: Einführung”, die erstmalig im WS16/17 an der Universität Siegen stattfindet. Sie soll allen interessierten Studierenden aus allen Fachbereichen das Arbeiten in und mit einem Fab Lab ermöglichen. Mehr Infos zur Fab101 gibt es hier. Die zweite Veranstaltung dreht sich rund um die open source/open hardware Mikrocontroller-Plattform Arduino, die zum Rapid Prototyping von Hardwareprojekten genutzt wird. Weitere Infos zur Arduino-Veranstaltungen erhaltet ihr hier. Beide Veranstaltungen findet ihr auch im LSF.

Wo erhalte ich aktuelle Infos zum Lab?

Hier noch ein kurzer Überblick über die Plattformen, die wir nutzen & ihre Funktionen:

  • Blog: hier gibt es alle grundlegenden Infos zum Fab Lab sowie aktuelle Berichte von Veranstaltungen, Projekten, etc.
  • Facebook: Aktuelles, Eindrücke aus dem Lab sowie Ankündigungen
  • Daux: Dokumentationsplattform (dient der Dokumentation: hier gibt es die Laborordnung, eine Übersicht über die Ausstattung inklusive Anleitungen, Wartungshinweisen, … (und zukünftig Projektbeispiele), Material zu Lehrveranstaltungen, etc.)
  • Wekan: Öffentliche Laborverwaltung (dient der Planung: welche Veranstaltungen stehen an, was wird benötigt, welche Projekte sind in der Planung, wie ist der Projektfortschritt, etc.)

Fab Lab Open Day

Über zwei Jahre wird bereits am Fab Lab Siegen gearbeitet. Immer wieder haben wir euch hier auf unserem Blog über die Fortschritte auf dem Laufenden gehalten. Nun sind Einrichtung, Formalia und Organisation so weit, dass wir erstmalig unsere Türen etwas weiter öffnen können. Es ist uns daher eine große Freude, alle interessierten Menschen für Donnerstag den 25.08. ganz herzlich zu einem Open Day einzuladen. Schaut euch das Lab und die Geräte an, kommt ins Gespräch und erzählt von euren Ideen und Visionen und erfahrt mehr darüber, was das Lab in Zukunft für Möglichkeiten bietet.
Der regelmäßige Betrieb des Labs startet zu Beginn des Wintersemesters 2016/2017!

So sieht das Programm für den 25.08 aus:

Außerdem veranstalten wir am Freitag, den 26.08.2016 das erste Open Lab. Ab 16 Uhr ist das Lab für alle Interessierten geöffnet. Die Geräte werden in Betrieb sein, können jedoch nur von eingewiesenen Personen genutzt werden. Es besteht die Möglichkeit sich über Ideen, Projekte und Weiteres auszutauschen & zu diskutieren.

Wir freuen uns auf euch!

Yallah – You all are hackers

Bei „YALLAH- You all are hackers“ handelt es sich um ein internationales Austausch- und Kooperationsprojekt zwischen der Universität Siegen und der Birzeit University im Westjordanland in Palästina. Das Projekt wird durch das DAAD-Programm „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ gefördert und erstmals in 2016 durchgeführt. In zwei Austauschphasen von jeweils vier Wochen besuchen zehn Studierende der einen Universität das jeweils andere Land. Neben dem Kennenlernen von Region, Kultur und Menschen geht es auch darum, gemeinsam an Projekten zu arbeiten, bei denen lokale Problematiken im Vordergrund stehen. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von kreativen und nachhaltigen Lösungsansätzen, bei deren Umsetzung die Studierenden sich auch digitalen Fabrikationsmethoden bedienen, was z.B. im Fab Lab Siegen oder in und um (Hack-/Maker-/*-)Spaces in Palästina geschieht.

yallah_gruppenarbeit

Im Rahmen der ersten Austauschphase reisten zehn Studierende und zwei Mitarbeitende der Universität Siegen in diesem April gespannt und voller Erwartungen ins Westjordanland. Nach einer ersten Orientierungsphase mit vielen neuen Eindrücken entwickelten alle Studierenden beider Unis zusammen im Brainstorming die Projektgruppen, die sich den verschiedenen Problemen und möglichen Lösungen widmeten.

Eine Projektgruppe beschäftigte sich zum Beispiel mit dem Computerclub im Flüchtlingscamp „Al-Amari“, der einerseits den interkulturellen Austausch zwischen Palästinensern und Flüchtlingen vor Ort fördern soll, andererseits eine kollaborative und spielerische Ergänzung zu den begrenzten Bildungsangeboten in Flüchtlingscamps bietet. Der Club wurde bereits im Jahr 2013 im Rahmen von Forschungsarbeiten für das Projekt come_in aufgebaut. Die Studierenden kümmerten sich zunächst darum, die Infrastruktur vor Ort instand zu setzen und mit den vorhandenen Mitteln neue Workshop-Ideen zu entwickeln. Im Anschluss wurden mehrere Workshops mit Kindern durchgeführt, in denen diesen einfache Grundlagen der Elektrotechnik vermittelt wurden, so dass sie direkt selbst erste eigene Schaltkreise aufbauen konnten. Auch nach der ersten Austauschphase werden die Workshops vor Ort immer noch weitergeführt.

Eine weitere Projektgruppe, die sich dem im Mittleren Osten (wie in so vielen Teilen der Welt) häufig zu findenden (Plastik-)Müllproblem widmete, entwickelte unter anderem erste Prototypen von essbarem Besteck aus Teig und führte eine Studie zum Plastiktüten-Verbrauch in Supermärkten durch. Ein anderes Projektteam baute unter dem Titel „Urban Gardening“ einen kleinen Garten im Flüchtlingscamp auf, für den unter anderem auch Plastikflaschen als Gießkannen und Pflanzgefäße recycelt wurden. Die einzelnen Gruppen bedienten sich in ihren Projekten immer wieder an Prinzipien der Hacker- und Makerkultur.

Doch auch außerhalb der Projekte gab es weitere Berührungspunkte mit der Hacker- und Makerkultur sowie mit digitalen Fabrikationsmöglichkeiten vor Ort. So nahmen die Studierenden an einem Arduino-Workshop im ersten palästinensischen Hackspace Vecbox teil. Außerdem veranstalteten Studierende und MitarbeiterInnen aus Siegen, die zur Zeit auch aktiv am Aufbau unseres Fab Labs beteiligt sind, mehrere 3D-Druck-Workshops an der Universität, bei dem nicht nur Grundlagen des 3D-Drucks vermittelt wurden, sondern die Teilnehmenden gemeinsam eigene erste 3D-Modelle gestalteten und druckten. Als Voraussetzung zur Durchführung des Workshops wurde auch der verfügbare 3D-Drucker gemeinschaftlich gewartet und instand gesetzt. In diesem Zuge konnten die Hochschulpartner der Uni Siegen einen Professor vor Ort auch beim Kauf eines neuen 3D-Druckers beraten.

In den vier Wochen vor Ort haben die Studierenden viel erlebt. Einen bleibenden Eindruck hinterließen insbesondere die starken Gegensätze zwischen Innovation und Tradition, die vor Ort gelebt werden. So pflügte zum Beispiel ein Pferd ein Feld direkt neben dem Hackspace, in dem innovative Technologien wie 3D-Drucker genutzt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Trend zu Innovationen über eine community-orientierte Hacker- und Makerkultur – wie an vielen Orten der Welt – auch in Palästina erkennbar ist. Die Entwicklung, Ausarbeitung und Verbreitung dieser Trends, die letztlich auch viel mit Selbstbestimmung zu tun haben, wird jedoch immer wieder vor große Herausforderungen gestellt. Yallah ist ein Puzzleteil von vielen in der Etablierung globaler Kooperationen auf Augenhöhe, in denen Kreativität, Selbstbestimmung und das Nutzen (digitaler und verteilter) Fabrikationsmethoden wichtige Rollen spielen. Im August beginnt die zweite Austauschphase, die in Deutschland stattfindet und während der die Studierenden ihre Lösungsansätze auch bei uns im Fab Lab weiterentwickeln wollen. Ausführliche Berichte über die Erfahrungen während des bisherigen Austausches könnt ihr im Blog des Projektes nachlesen.

Fab Lab @Tag der Technik 2016

Am vergangenen Samstag fand in Siegen der siebte Tag der Technik statt. Unter dem Motto „ich erlebe Technik“ konnten die BesucherInnen an den Ständen die vielseitigen Formen und Möglichkeiten von Technik nicht nur bewundern, sondern gleich auch selbst ausprobieren. Das Gelände hinter dem Bahnhof neben dem Lokschuppen bot eine Erlebniswelt, in der Tradition und Zukunft zusammentrafen. Die Veranstaltung wurde vom „Regionalen Netzwerk Technik” organisiert, einem Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern und verschiedenen regionalen Organisationen. Neben Unternehmen aus der Region, der Feuerwehr und dem THW, hatte auch die Universität Siegen einen Stand, an dem wir vom Fab Lab zusammen mit dem Hackspace Siegen vertreten waren.

3D-Drucker

Im Gepäck hatten wir gleich drei 3D-Drucker – den Ultimaker, den Printrbot und Aya – einen selbstgebauten 3D-Drucker von Studierenden des Masters Human-Computer-Interaction. Neben mitgebrachtem Anschauungsmaterial, das zeigte, welche komplexen Modelle mit 3D-Druckern möglich sind, druckten wir auch kleinere Sachen live vor Ort, zum Beispiel Schlüsselanhänger in Form des Uni-Logos oder auch einen völlig funktionstüchtigen Rollgabelschlüssel. Zu unserer Freude war die Neugier und das Interesse der BesucherInnen groß, kannten die meisten 3D-Druck doch höchstens aus dem Fernsehen.

3D-Modell

Natürlich gab es auch an unserem Stand die Möglichkeit, Technik live zu erleben: Kinder und Jugendliche konnten ihr erstes eigenes 3D-Modell gestalten, direkt vor Ort drucken lassen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Viele arbeiteten dabei in Teams und entwickelten mit viel Eifer und Mühe ganz unterschiedliche Modelle. Gespannt warteten sie im Anschluss vor dem 3D-Drucker und schauten ihren Modellen bei der Entstehung zu.

cytrill

Außerdem gab es die Möglichkeit den vom Hackspace Siegen entwickelten Spielecontroller Cytrill auszuprobieren, der die gleichzeitige Teilnahme von bis zu 32 Mitspielern an einem Spiel ermöglicht. Die Griffschalen der Controller wurden übrigens bei uns im Fab Lab gedruckt. Interessierte von klein bis groß konnten sich einen der zahlreichen Controller schnappen und eines der speziell für diesen entwickelten Spiele testen, wie eine Version von dem Spiel „Achtung die Kurve“ oder ein Autorennen.

Unser Fazit: ein spannender Tag mit interessanten Gesprächen und Erfahrungen, der uns viel Spaß bereitet hat. Im nächsten Jahr sind wir gerne wieder dabei. 🙂

Fab Lab @Maker Faire Ruhr

Mit der Maker Faire Ruhr in der DASA am 12. – 13. März 2016 erlebten tausende BesucherInnen ein Wochenende mit interessanten Inspirationen, außergewöhnlichen Erfindungen, Kreativität und vor allem ganz viel Spaß. Auch wir vom Fab Lab waren dabei und konnten bei unseren Workshops zum Thema „Das kleine Einmaleins des 3D-Drucks“ zahlreiche interessierte BesucherInnen von klein bis groß begrüßen.

Mit der Veranschaulichung einiger gut verständlicher Grundlagen konnten wir alle Teilnehmenden schnell davon überzeugen, dass 3D-Druck gar nicht so kompliziert ist, wie es womöglich auf den ersten Blick scheint. Während des Workshops gab es gleich auch die Möglichkeit, das neue Wissen in der Praxis anzuwenden, ein erstes 3D-Modell individuell zu gestalten und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Hierzu nutzten wir das browserbasierte 3D-CAD-Programm Tinkercad, das auch für Neulinge leicht verständlich und einfach bedienbar ist. Die entworfenen Modelle druckten wir gleich vor Ort, so dass die Teilnehmenden den Druck und die Entstehung verfolgen und ihr Modell am Ende des Tages als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und so entstanden interessante Objekte.

Workshop Maker Faire Ruhr

Die Maker Faire Ruhr zeigte noch einmal mehr, wie groß die “Faszination für das Selbstgemachte”, die Maker-Kultur und ihre Techniken ist. Neben der Maker Faire Ruhr waren wir bereits in den letzten Jahren auf weiteren Veranstaltungen dieser Art wie der Maker Faire Hannover oder der Mini Maker Faire Dortmund. Immer wieder freuen wir uns sehr über das Interesse, das dem Thema 3D-Druck und der gemeinsamen Arbeit an Projekten bei solchen Veranstaltungen entgegengebracht wird und sind immer wieder beeindruckt von den Ideen und der Kreativität unserer Workshop-TeilnehmerInnen.

Weitere Einblicke zur Maker Faire Ruhr erhaltet ihr im Artikel des Deutschlandradios Kultur.

Als nächste Veranstaltungen ist der Tag der Technik am 18. Juni im Lokschuppen in Siegen geplant. Am Stand der Uni Siegen werden wir einen 3D-Drucker aufbauen und auch hier wird es für alle Interessierten die Möglichkeit geben, Einblicke in die Technik des 3D-Druck zu erhalten.

Umzug in die neuen Räume

Endlich ist es soweit: Nach einer langen Wartezeit von zwei Jahren können wir nun freudig verkünden: der Aufbau des Fab Lab in seinen endgültigen Räumlichkeiten hat begonnen.

Bereits im März erhielten wir den langersehnten Schlüssel und damit den Zugang zu den renovierten Räumen im Untergeschoss des Ludwig-Wittgenstein-Hauses am Campus Unteres Schloss, von denen wir euch bereits vor über einem Jahr berichtet haben. Seitdem ist viel passiert: Einige Gegenstände und Materialien haben bereits ihren Platz im Lab gefunden. Nun planen wir den weiteren Aufbau und kümmern uns um die Organisation von weiteren Geräten und Materialien, damit das Lab am Ende bestmöglich ausgestattet ist. Über unsere selbstgebauten Möbel werdet ihr in einigen Wochen mehr hier im Blog erfahren. Hier seht ihr einen ersten Einblick ins Lab:

Doch auch wenn wir schon einiges geschafft haben, wartet immer noch viel Arbeit auf uns, bis die offene Werkstatt endgültig fertiggestellt ist und von euch genutzt werden kann. Die Eröffnung des Labs in den neuen Räumlichkeiten ist jedoch noch für dieses Semester geplant und wird aller Voraussicht nach Ende August stattfinden, insofern bis dahin alle organisatorischen und rechtlichen Prozesse insbesondere zur Sicherheit abgeschlossen sind. Doch ab dann wird es auch feste Zeiten geben, zu denen das Lab von allen Interessierten genutzt und besucht werden kann. Wir freuen uns sehr darauf, wenn die ersten Projekte dann im neuen Lab verwirklicht und fertiggestellt werden und sind gespannt auf eure kreativen Ideen.

Wenn ihr gerne mehr über den aktuellen Stand des Umzugs und die weitere Planung des Fab Labs erfahren möchtet, empfehlen wir euch einen Blick in unsere öffentliche Laborverwaltung zu werfen. Für Anregung, Ideen und Unterstützung sind wir immer offen.

Zudem werden wir euch ab jetzt auch hier im Blog und bei Facebook über Neuigkeiten rund um das Lab und seine Ausstattung auf dem Laufenden halten.

re:publica & Global Innovation Gathering

Vom 2. – 4. Mai feierte die re:publica als eines von Europas wichtigsten Events zu Internet, Technik und Gesellschaft in Berlin ihr 10-Jähriges Jubiläum mit über 8000 Teilnehmern und 770 internationalen Speakern aus 60 Ländern. Es gab ein vielfältiges Programm bestehend aus Sessions, Keynotes und Workshops zu verschiedenen Themenfeldern wie z.B. Digitale Teilhabe, Datenschutz, Migration, Kunst, Hacking oder Politik.

Auch wir waren, wie schon in den letzten Jahren, im Rahmen des Global Innovation Gathering (GIG) dabei. GIG ist nicht nur ein langjähriger Teil der re:publica, sondern gleichzeitig auch eine eigenständige, globale Community, mit der wir zusammenarbeiten und so gerade die globalen Aspekte von digitaler Fabrikation, Maker-Kultur adressieren können. Neben Vorträgen und Diskussionen über die Hacker- und Makerkultur weltweit, politischen Veranstaltungen und Arbeitsgruppen wurden zahlreiche Workshops am GIG Makerspace im Herzen der re:publica (in Kooperation mit Autodesk, Bürklin, FabLab Berlin und Arduino) veranstaltet. Besonders freut uns auch, dass die KollegInnen des Siegener Forschungsprojektes come_IN dieses Jahr auch Teil von GIG waren und mit Elektronik und Papier Kindern wie Erwachsenen leuchtende Augen bereiten und gemeinsames Verständnis schaffen konnten!

Auch wir boten im Rahmen des GIG Makerspace natürlich einen Workshop an, bei dem die TeilnehmerInnen in die Welten des 3D-Drucks eingeführt wurden und ihr erstes eigenes Modell mit Hilfe von Tinkercad gestalten und direkt vor Ort herstellen konnten. In Teams ließen die Beteiligten ihrer Kreativität freien Lauf und gestalteten zum Beispiel Legosteine, ein Flugzeug oder Tiere. Die Entwürfe wurden im Anschluss an den Workshop live vor Ort am Makerspace gedruckt, so dass die Teilnehmenden ihre Werke abends mit nach Hause nehmen konnten, aber auch alle andere BesucherInnen der re:publica einen Einblick in die Kunst des 3D-Druckes erhielten.

Im Anschluss an die re:publica waren wir, wie auch in den letzten Jahren, Teil der GIG-Phase, in der in vier sehr intensiven Arbeitstagen Erkenntnisse, Methoden, Werkzeuge und Wissen zwischen Lab-ManagerInnen aus der ganzen Welt diskutiert und geteilt wurden, neue Projekt- und Forschungsvorhaben geplant, bestehende GIG-Projekte wie z.B. Hub-in-a-Box besprochen und nicht zuletzt auch die weitere Organisation von GIG als Netzwerk, als Event auf der re:publica und an zahlreichen anderen Orten der Welt Thema war. Außerdem wie immer auf GIG-Treffen: One million hugs guaranteed!

Update: Einige der Themen, die diskutiert wurden, hat GIG’erin Anna Waldman-Brown in einem ausgezeichneten Artikel auf Medium veröffentlicht.

(Titelbild: GIG Hakim George – mehr Fotos auf dem GIG-Flickr-Profil.)