Open Day & Infos zur Lab-Nutzung

Am vergangenen Donnerstag fand nach rund zwei Jahren Planungs- und Aufbauphase der Open Day des Fab Lab statt. Interessierten BesucherInnen standen die Türen offen: sie hatten die Möglichkeit sich alle Geräte anzuschauen, sich über dessen Funktionen sowie das Lab im Allgemeinen zu informieren und sich mit anderen Anwesenden über mögliche Projekte und Kooperationen auszutauschen. Später am Nachmittag gab es Einblicke in die Entstehung des Labs und die generelle Entwicklung von Fab Labs weltweit sowie einen Kurzvortrag, in dem das Austauschprojekt Yallah vorgestellt wurde. Die Studierenden aus Siegen und Birzeit, die bei Yallah mitmachen, waren auch selbst vor Ort, um Projekte, an denen sie während der zwei Austauschphasen (zum Teil auch im Fab Lab) gearbeitet haben, zu präsentieren.

Auch ein erster Workshop fand bereits im Rahmen des Open Days statt: Die sieben TeilnehmerInnen bauten ihre eigene Word Clock, eine Uhr, die die Zeit in Wörtern und nicht in Zahlen anzeigt. Die Uhren, die im Handel sonst bis zu 1000 € kosten, wurden direkt im Lab mit Hilfe von Fabrikationsmaschinen wie dem Laser gefertigt. Die TeilnehmerInnen bauten insgesamt zwei Abende an ihren Uhren, bis sie diese dann mit nach Hause nehmen konnten.

Einblicke in den Workshop:

Zukünftige Nutzung

Wir haben hier nochmal alle Infos kompakt zusammengefasst, die wichtig für diejenigen sind, die in Zukunft im Lab arbeiten oder an Lehrveranstaltungen teilnehmen möchten:

Wann kann ich in das Lab?

Ab September finden die Open Labs wöchentlich jeden Freitag ab 16 Uhr statt. Falls es einen Ausfalltermin gibt, erfahrt ihr das auf unser Facebook-Seite.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um im Lab zu arbeiten?

Wer im Lab arbeiten möchte, muss vorher an der allgemeinen Sicherheitseinweisung (+ ggf. an zusätzlichen Einweisungen für die Geräte) teilnehmen. Die Einweisungen finden in der Regel vor den Open Labs statt. Alle wichtigen Informationen zu den Regeln und den Einweisungen könnt ihr in dem Blogbeitrag “Regeln” nachlesen.

Was sind für Veranstaltungen geplant?

Am kommenden Wochenende (Sa+So) haben wir einen kleinen Stand auf dem Uferfest in Siegen. Weitere Veranstaltungstermine befinden sich momentan noch in der Planung (u.a. ein weiterer Word Clock Workshop).

Welche Lehrveranstaltungen sind für das Wintersemester geplant?

Im kommenden Semester wird es zwei Veranstaltungen geben: “FAB101” und “Spezielle Aspekte des HCI: Interaction Design with Arduino”. “Fab101” ist der Kurztitel der Hochschul-Lehrveranstaltung “Fab Lab: Einführung”, die erstmalig im WS16/17 an der Universität Siegen stattfindet. Sie soll allen interessierten Studierenden aus allen Fachbereichen das Arbeiten in und mit einem Fab Lab ermöglichen. Mehr Infos zur Fab101 gibt es hier. Die zweite Veranstaltung dreht sich rund um die open source/open hardware Mikrocontroller-Plattform Arduino, die zum Rapid Prototyping von Hardwareprojekten genutzt wird. Weitere Infos zur Arduino-Veranstaltungen erhaltet ihr hier. Beide Veranstaltungen findet ihr auch im LSF.

Wo erhalte ich aktuelle Infos zum Lab?

Hier noch ein kurzer Überblick über die Plattformen, die wir nutzen & ihre Funktionen:

  • Blog: hier gibt es alle grundlegenden Infos zum Fab Lab sowie aktuelle Berichte von Veranstaltungen, Projekten, etc.
  • Facebook: Aktuelles, Eindrücke aus dem Lab sowie Ankündigungen
  • Daux: Dokumentationsplattform (dient der Dokumentation: hier gibt es die Laborordnung, eine Übersicht über die Ausstattung inklusive Anleitungen, Wartungshinweisen, … (und zukünftig Projektbeispiele), Material zu Lehrveranstaltungen, etc.)
  • Wekan: Öffentliche Laborverwaltung (dient der Planung: welche Veranstaltungen stehen an, was wird benötigt, welche Projekte sind in der Planung, wie ist der Projektfortschritt, etc.)

Fab Lab Open Day

Über zwei Jahre wird bereits am Fab Lab Siegen gearbeitet. Immer wieder haben wir euch hier auf unserem Blog über die Fortschritte auf dem Laufenden gehalten. Nun sind Einrichtung, Formalia und Organisation so weit, dass wir erstmalig unsere Türen etwas weiter öffnen können. Es ist uns daher eine große Freude, alle interessierten Menschen für Donnerstag den 25.08. ganz herzlich zu einem Open Day einzuladen. Schaut euch das Lab und die Geräte an, kommt ins Gespräch und erzählt von euren Ideen und Visionen und erfahrt mehr darüber, was das Lab in Zukunft für Möglichkeiten bietet.
Der regelmäßige Betrieb des Labs startet zu Beginn des Wintersemesters 2016/2017!

So sieht das Programm für den 25.08 aus:

Außerdem veranstalten wir am Freitag, den 26.08.2016 das erste Open Lab. Ab 16 Uhr ist das Lab für alle Interessierten geöffnet. Die Geräte werden in Betrieb sein, können jedoch nur von eingewiesenen Personen genutzt werden. Es besteht die Möglichkeit sich über Ideen, Projekte und Weiteres auszutauschen & zu diskutieren.

Wir freuen uns auf euch!

Ausstattung: Der Laser

In diesem Blogartikel möchten wir euch den großen Lasercutter vorstellen, der bei uns im Fab Lab steht. Der Laser ist in vielen Fab Labs das Gerät, das am meisten verwendet wird, weil es recht einfach zu benutzen ist und die Datenaufbereitung sehr einfach ist. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden von Beginn an einen verhältnismäßig großen Laser anzuschaffen, den ihr hier in Aktion sehen könnt:

Was kann man mit diesem Laser machen?

Der Laser wird für Schneide- und Gravurarbeiten genutzt. Gearbeitet werden kann mit unterschiedlichen Materialien, häufig werden Holz, Pappe oder Acryl genutzt. Möglich ist aber auch die Verwendung mancher Kunststoffen oder Metalle, wobei bei Letzteren aufgrund der Materialhärte maximal Gravieren möglich ist. Auch Materialien wie Leder oder sogar Obst lassen sich bearbeiten. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass nur bekannte und erlaubte Materialien gelasert werden dürfen! Bei der Bearbeitung von PVC würden z.B. giftige Gase und Salzsäure entstehen.

Wie funktioniert ein Laser?

Die Laserstrahlquelle befindet sich (nicht sichtbar) hinten im Gerät. Der Laserstrahl wird mit Hilfe von Umlenkspiegeln an sein Ziel gelenkt, wobei diese Spiegel an beweglichen Achsen angebracht sind, sodass der Laser auf jede beliebige Stelle auf der Bearbeitungsfläche des Gerätes bewegt werden kann. Wenige Zentimeter über dem zu schneidenden Material erfolgt dann eine Bündelung des Laserstrahles durch eine Linse, um die notwendige Intensität zu erreichen und die Materialen schlussendlich zu schneiden oder zu gravieren. Da der Laser die Materialien letztlich verbrennt, entstehen Dämpfe, die durch Druckluft sowie eine Absaugung von den empfindlichen Spiegeln und der Linse möglichst ferngehalten werden. Die Abluft wird über einen Schlauch nach draußen geleitet, sodass nicht nur die Technik, sondern auch die Atemwege der NutzerInnen intakt bleiben. Übrigens: Die Konstruktion die den Abluftschlauch durch das Fenster führt, ist natürlich stilgerecht im Fab Lab selbst gebaut worden:

Was gibt es noch zu wissen?

Um etwas Lasern zu lassen können normale Vektorgrafiken genutzt werden, es gehen aber auch Pixelgrafiken oder komplexe 3D-Modelle. Bei Letzteren werden die Grafiken mit Programmen zerlegt (z.B. 123D Design von Autodesk) und nach dem Laserprozess wieder zusammengesetzt. Zum Lasercutter wird ein fest installierter Rechner gehören. Gearbeitet werden kann mit Programmen, die mit dem Gerät kompatibel sind (z.B. Laserline 6 und Corel Draw). Um den Laser nutzen zu können, ist neben der allgemeinen Sicherheitseinweisung eine spezielle Geräteeinweisung notwendig. Auf unserer Dokumentationsplattform erhaltet ihr weitere Infos u.a. zur Bedienung des Gerätes.

Beispiele für Laserarbeiten

Der Laser kann zur Herstellung von Stempeln genutzt werden. Hierzu wird durch das Gerät vom Stempelgummi so viel weggelasert, dass nur noch das zu Stempelnde vorhanden ist.

Interessant ist auch das sogenannte „Living Hinge“-Design. Bei diesem Verfahren wird das Material so gelasert, dass eine Art „Biegeschanier“ entsteht. So werden auch starre Materialien wie Holz form- beziehungsweise biegsam. Im Netz findet ihr zahlreiche Beispiele wie zum Beispiel selbsterstellte Buchcover mit “lebenden Scharnieren”.

Beispiele für Arbeiten aus einem Laser:


Alle Daten im Überblick

  • Laser 1290 der Firma EAS
  • Bearbeitungsfläche: X = 1200mm Y = 900mm Z = 100mm
  • Außenmaße: X = 1700mm Y = 1300mm Z = 1050mm
  • Antriebsachsen: Zahnriemen
  • Max. Tischlast: 20 kg, verteilt auf dem Verfahrweg
  • Gewicht: ca.250 kg
  • Lasertyp: CO2 Laser
  • Hersteller Laserquelle: Coherent
  • Kühlung: Luftkühlung
  • Leistung: 30 Watt
  • Wellenlänge: 10,6 um
  • Laserklasse Laserquelle: Laserklasse 4
  • Laserklasse Maschine gesamt: Laserklasse 1

Grundausstattung & Räumlichkeiten

Wo ist das Fab Lab eigentlich genau? Und wie sieht das da aus? Wie groß ist das Lab? Was gibt es für Geräte und was für Werkzeug ist dort zu finden? Als diese Fragen wollen wir in den kommenden Blogbeiträgen beantworten. Zunächst möchten wir in diesem Artikel die Räumlichkeiten und die Grundausstattung unseres Fab Labs vorstellen:

Die Räumlichkeiten

Das Fab Lab Siegen besteht aus insgesamt zwei Räumen. Der größere Raum von beiden hat eine Grundfläche von rund 75 Quadratmetern und bildet die zentrale Werkstatt. Dort befinden sich der Lasercutter, die 3D-Drucker und der Elektrobereich des Labs. Ebenso gibt es eine große Arbeitsfläche in der Mitte des Raumes. Da bei Fab Labs immer auch die Community und das gemeinsame Arbeiten im Vordergrund stehen, wird es in dem großen Raum auch einen „sozialen“ Bereich geben, in dem man sich austauschen und neue Ideen entwickeln kann. Im rund 30 Quadratmeter großen Nebenraum befinden sich die beiden Fräsen, eine große Werkbank, die Elektrowerkzeuge sowie Lagermöglichkeiten für allerlei Materialien.

Hier ein Grundriss für einen ersten Überblick

Die beiden Räume liegen etwas versteckt im Untergeschoss des Ludwig-Wittgenstein-Hauses am Campus Unteres Schloss. Zu erreichen sind sie barrierefrei durch einen Seiteneingang oder per Aufzug. Eine Treppe gibt es nicht, da es sich bei den Räumen um die frühere Großküche des ehemaligen Krankenhauses handelt. (Wie das früher mal aussah, seht ihr hier)

Und da wir euch nicht länger auf die Folter spannen wollen, gibt es nun exklusive 360-Grad-Einblicke in die Räume, wie sie aktuell aussehen.

Die große Werkstatt:

Fab Lab Siegen – Spherical Image – RICOH THETA

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Der Nebenraum:

Fab Lab Siegen II – Spherical Image – RICOH THETA

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Grundausstattung

Zur Grundausstattung des Labs zählen wir in erster Linie die verschiedensten Elektrowerkzeuge: Zwei Akkuschrauber, eine Tischbohrmaschine, ein Kombigerät: Kapp-, Gehrungs- und Tischkreissäge, ein Bandschleifer, ein Excenterschleifer, eine Flex, eine Stichsäge, ein Dremel, eine Dekupiersäge, ein Druckluftnagler, ein kleiner Doppelschleifbock, ein Kompressor, ein Nass-/Trockensauger, eine Heißklebepistole, …

Um welche Geräte von welchem Hersteller es sich genau handelt, könnt ihr in unser Dokumentationsplattform nachlesen.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch allerlei Handwerkzeug in allen möglichen Größen vom Schraubendreher über Scheren, Hämmer, Schlüssel bis hin zu Zangen und vieles mehr. In beiden Räumen befindet sich für diese Werkzeuge jeweils ein Werkstattwagen.

Auch wenn es schon viele Werkzeuge im Lab gibt, ist die Ausstattung eines Fab Labs im Prinzip nie vollständig. Wir entwickeln uns weiter, möchten uns den Bedürfnissen von NutzerInnen anpassen und auch der Markt steht nie still – im Bereich 3D-Druck verändert sich beispielsweise das Angebot an Verfügbaren Geräten und Materialien fast schon im Wochentakt. Mehr zu den Entwicklungen rund um das Lab und Überlegungen für weitere Anschaffungen erfahrt ihr auch in unser öffentlichen Lab-Verwaltung

Die Arbeit im Lab ist für alle Interessierten erst nach einer allgemeinen Sicherheitseinweisung möglich. Mehr dazu könnt ihr unter den Regeln lesen.

In den kommenden Blogbeiträgen werden wir euch weitere Details über den Lasercutter, die CNC-Fräsen, die 3D-Drucker sowie den Elektronik & IT-Bereich des Labs vorstellen. 🙂