Siegener Maker in Palästina

Zwei der Mitglieder des Fab Lab Siegen sind derzeit in Palästina mit unserem kleinen Printrbot 3d-Drucker unterwegs. Über ihre ersten allgemeinen Erfahrungen im Nahen Osten berichten sie auf der Website ihres Master-Studienganges “Human Computer Interaction Siegen” in drei ausführlichen Blog-Posts:

First Impressions

3D Printing, Religion, Refugee Camps

More 3D printing and traveling the West Bank

Zeitungsbericht

Maker-Projekte aus Siegen

Um einmal zu zeigen, dass in Siegen und dem Umfeld bereits spannende Fab Lab- und Maker-nahe Projekte entwickelt wurden, die im Fab Lab Siegen größer, besser, schneller untergebracht wären und dort noch ausgeweitet werden können, möchten wir hier als kleinen Vorgeschmack einige solcher Projekte vorstellen:

C3POW / Avoccado

Auf dem Feature-Bild (Foto: Alex Shure) zu sehen: Ein drahtloses, haptisches Eingabegerät, mit dem z.B. Hausautomation, Musikanlagen, etc. über Gesten, Bewegen des Gerätes und andere Interaktionen gesteuert werden.

Printing Minecraft

3d-Modelle zu erstellen, die man drucken oder fräsen kann, ist nicht ganz einfach, wird aber als Fähigkeit immer wichtiger. Eine kreative Lösung, um Kindern spielerisch frühzeitig entsprechende Fähigkeiten beizubringen: Man nehme das beliebte Spiel Minecraft, lasse Kinder damit spielen, exportiere die Strukturen, die die Kinder darin bauen und überführe sie per 3d-Drucker in die physikalische Welt. Die Kinder haben viel Spaß und lernen selbständig und innovativ.

Erinnerungswürfel

Zum Abschluss des Studiums produzierte sich Laura Festel ihren ganz eigenen Erinnerungs-Schlüsselanhänger. Bemerkenswert ist, dass sie vorher noch nie mit 3d-Modellen, CAD oder 3d-Druck gearbeitet hat. Hier sieht man, wie einfach und schnell mit digitaler Fertigungstechnologie eigene Projekte realisiert werden können!

Hackdock


Eine selbst entwickelte, günstige, 3d-gedruckte Docking-Lösung für Notebooks, die das Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch verschwinden lässt.

Mögliche Raumnutzung

Wir hatten es bereits verschiedentlich erwähnt: Das Fab Lab hofft auf die alten Küchenräume des ehemaligen Krankenhauses, das Teil des neuen Campus Siegen Altstadt ist.

Diese Räume wären perfekt für das Lab geeignet, da der Boden natürlich extrem robust und abwaschbar ist, Strom und Wasser reichlich vorhanden sind und vor allem Zu- und Abluftöffnungen schon vorhanden sind – in anderen Räumlichkeiten wie z.B. Seminarräumen müsste dies erst kostenintensiv nachgerüstet werden. Auch eine Abgrenzung was Lärm angeht ist zum Rest der Büroräume und Co. vorhanden, so dass auch mal am Tag gehämmert werden könnte und weiterhin gibt’s eine eigene Außentür zu diesen Räumen. Leider ist die Anmietung / Verwendung dieser Räumlichkeiten noch unklar, sie sind derzeit nach unserem Wissensstand noch kein Bestandteil des Mietvertrages der Uni, andere Verwendungen gibt es aber auch noch nicht. Der wichtigste Punkt, der uns auch zum Kern dieses Beitrages bringt, ist jedoch der folgender:

Mehrere Interessenten

Wie wir vor wenigen Tagen erfahren haben, interessiert sich auch das Campusradio für diese Räumlichkeiten und legt hier ein Nutzungskonzept beim Kanzler der Uni vor. Ganz wichtig an dieser Stelle ist: Wir, das Fab Lab Team sehen das nicht als Konkurrenz und dieser Post ist keinesfalls als “aber wir wollen die Räume unbedingt” zu verstehen – ganz im Gegenteil, aus unserer Sicht birgt die Situation große Chancen: Wenn wir es gemeinsam schaffen, aus den alten Küchenräumen eine Art “Stockwerk für studentische Initiativen” zu machen, wäre das eine tolle Sache für die Uni, die Initiativen und für alle Studierenden! Wir gehen davon aus, dass das Campusradio bisher noch nichts über unser Interesse an den Räumen wusste – genau wie wir andersherum auch nichts wussten – wir sollten uns daher unbedingt vernetzen, weshalb wir uns natürlich sofort sowohl an die Redaktion des Radios als auch an die Firma Quast (das ist der Bauträger im Krankenhaus) gewendet und über die Fab Lab Initiative und die mögliche gemeinsame Nutzung informiert haben. Auch den Kanzler informieren wir heute noch, so dass hoffentlich allen relevanten Parteien die wichtigen Informationen zur Verfügung stehen.

Hier findet ihr das Nutzungskonzept, das wir verfasst haben und das auch bereits eine Nutzung mit anderen studentischen Initiativen gemeinsam vorsieht.

Dieser Blog-Post soll nun alle Interessierten Parteien über diese neuen Entwicklungen informieren und wir hoffen, dass hoffentlich möglichst bald eine Diskussion über die Anmietung und die Nutzungsmöglichkeiten dieser spannenden Räumlichkeiten stattfindet. Uns liegt es sehr am Herzen, dass diese Diskussion möglichst offen geführt wird um zu vermeiden, dass es noch einmal zu Situationen kommt, in der eine Partei nichts vom Interesse einer anderen weiß. An dieser Stelle daher der Aufruf an jede/n Interessierten, an der Diskussion teilzunehmen und sich einzubringen.

Wir werden informieren, sobald wir mehr wissen! Stay tuned! 🙂

Into the Wild @re:publica14

Wir lassen es uns natürlich nicht entgehen, auf der re:publica, der größten deutschen Konferenz / Happening / Party / Ding zum Thema Web, Technik und mittlerweile auch zunehmend Making vor Ort zu sein. Wir selbst sind (noch) nicht mit eigenen Beiträgen am Start, sondern möchten in diesem Jahr erst einmal mit anderen Makern aus verschiedenen Kulturkreisen sowie Entrepreneurs, Investoren und den Tausend anderen Menschen, die so an Fab Labs beteiligt sind, in Kontakt treten.

Ein paar der Dinge, über die wir uns in Gesprächen und auf Workshops Gedanken gemacht haben:

  • Erfahrungswerte (Zeitbedarf, Maschinen-Erfahrungen, etc.)
    Sammeln von Impulsen und Erfahrungen hinsichtlich Geschäfts- und Finanzierungsmodellen für Fab Labs
  • Welche Ideen und Erfahrungen für nachhaltige Industrie-Kooperation, die aber nicht das Grassroots-Selbstverständnis der Maker-Bewegung negativ beeinflusst, gibt es?
  • Wie gestalten sich Maker-Kulturen und -Interventionen in anderen Kulturkreisen (auf der re:publica ist weltweites Publikum unterwegs)
    Wie sind Maker in gesellschaftliche Umbruch-Prozesse in anderen Kulturen eingebunden?

Es ergaben sich verdammt viele interessante Gespräche und Gelegenheiten – unten ist z.B. ein DIY-Lasercutter namens Risha zu sehen, der uns in seinen Bann gezogen hat – daraus wird sicher mehr werden! 🙂