Das Hackspace Siegen hat einen Einplatinencomputer für den Spiel-, Bildungs- und Experimentaleinsatz entwickelt, der das gemeinsame Spielen von über 32 Personen auf einem Bildschirm gleichzeitig ermöglicht – ein gemeinschaftliches Projekt für das unter anderem auch unser Fab Lab genutzt wurde. Von der Hardware bis hin zu den Spielen ist bei Cytrill alles open source verfügbar.
Rund ein ganzes Jahr dauerte es bis die Mitglieder vom HaSi den ersten fertigen Controller in der Hand halten konnten. Die Idee dafür war da, doch in Bezug auf die Umsetzung wurde viel überlegt: wie soll der Spielecontroller am Ende aussehen? Welches Design ist für die Nutzung das Beste? Am Ende entstand ein kleiner, bunter Einplatinencomputer, der vom Aussehen her an bekannte Controller anknüpft. Auffällig sind neben den vielen Knöpfen die minimalistischen, verschiedenfarbigen Griffschalen, die an die Seiten der Platine gesteckt werden. Eben diese Griffschalen wurden bei uns im Fab Lab aus PLA mit dem Luzlbot gedruckt.
In Zukunft soll jedoch auch eine zweite Variante entstehen, bei der statt den Griffschalen zwei transparente Plexiglasplatten genutzt werden, so dass die komplette Platine zu sehen bleibt. Diese Variante soll als Prototyp bei uns im Lab mit Hilfe des Lasercutters gefertigt werden.
Inzwischen gibt es bereits mehrere Spiele für den Controller: „Wallhack“ (ähnlich wie Achtung die Kurve), „RaceCtrl” (ein Autorennen), „Crystal Mett“ (ein Spiel, in dem man in Teams Kristallschweine sammeln muss) und „SpaceCtrl“ (ein Raumschiff-Spiel). Alle Spiele wurden in der Open Source Spiele-Engine Godot erstellt und so besteht ein GD-Skript, mit dem die LEDs auf den Controllern angesteuert werden, die den Status oder die aktuelle Spielfarbe zeigen. Die Platine selbst basiert auf einem ESP8266-Funkmodul und verfügt auf jeder Seite über vier kleine Joysticks. Die Controller haben eine USB-Schnittstelle, diese dient jedoch nur zum Laden und programmieren. Zur Verbindung mit Spielen und Anwendungen wird Wlan genutzt, die Stromversorgung erfolgt über einen Akku. Verziert sind die Platinen mit einem Octopus und goldenen Details.
Cytrill und einzelne Spiele konnten bereits öffentlich getestet werden, zum Beispiel (wie oben zu sehen) am Tag der Technik oder der Siegener Kunst- und Kulturwoche Art!Si und bereiteten sowohl Klein als auch Groß Freude. Die kleinen bunten Controller erregten Aufmerksamkeit und kaum ausprobiert, konnten sich einige kaum noch von ihnen lösen. Menschen, die sich vorher nicht kannten, spielten gegen- und miteinander mit sichtlich viel Spaß, ganz zur Freude der Entwickler.
Cytrill soll zukünftig in Workshops bei uns im Fab Lab, aber auch für die Hochschullehre eingesetzt werden. Die Erfindung zeigt, dass die Hacker- und Makerkultur bereits im Siegerland angekommen ist und dass sie gemeinsam entwickelte, innovative Projekte ermöglicht.
Cytrill im Detail: