Maker-Projekte aus Siegen

Um einmal zu zeigen, dass in Siegen und dem Umfeld bereits spannende Fab Lab- und Maker-nahe Projekte entwickelt wurden, die im Fab Lab Siegen größer, besser, schneller untergebracht wären und dort noch ausgeweitet werden können, möchten wir hier als kleinen Vorgeschmack einige solcher Projekte vorstellen:

C3POW / Avoccado

Auf dem Feature-Bild (Foto: Alex Shure) zu sehen: Ein drahtloses, haptisches Eingabegerät, mit dem z.B. Hausautomation, Musikanlagen, etc. über Gesten, Bewegen des Gerätes und andere Interaktionen gesteuert werden.

Printing Minecraft

3d-Modelle zu erstellen, die man drucken oder fräsen kann, ist nicht ganz einfach, wird aber als Fähigkeit immer wichtiger. Eine kreative Lösung, um Kindern spielerisch frühzeitig entsprechende Fähigkeiten beizubringen: Man nehme das beliebte Spiel Minecraft, lasse Kinder damit spielen, exportiere die Strukturen, die die Kinder darin bauen und überführe sie per 3d-Drucker in die physikalische Welt. Die Kinder haben viel Spaß und lernen selbständig und innovativ.

Erinnerungswürfel

Zum Abschluss des Studiums produzierte sich Laura Festel ihren ganz eigenen Erinnerungs-Schlüsselanhänger. Bemerkenswert ist, dass sie vorher noch nie mit 3d-Modellen, CAD oder 3d-Druck gearbeitet hat. Hier sieht man, wie einfach und schnell mit digitaler Fertigungstechnologie eigene Projekte realisiert werden können!

Hackdock


Eine selbst entwickelte, günstige, 3d-gedruckte Docking-Lösung für Notebooks, die das Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch verschwinden lässt.

Mögliche Raumnutzung

Wir hatten es bereits verschiedentlich erwähnt: Das Fab Lab hofft auf die alten Küchenräume des ehemaligen Krankenhauses, das Teil des neuen Campus Siegen Altstadt ist.

Diese Räume wären perfekt für das Lab geeignet, da der Boden natürlich extrem robust und abwaschbar ist, Strom und Wasser reichlich vorhanden sind und vor allem Zu- und Abluftöffnungen schon vorhanden sind – in anderen Räumlichkeiten wie z.B. Seminarräumen müsste dies erst kostenintensiv nachgerüstet werden. Auch eine Abgrenzung was Lärm angeht ist zum Rest der Büroräume und Co. vorhanden, so dass auch mal am Tag gehämmert werden könnte und weiterhin gibt’s eine eigene Außentür zu diesen Räumen. Leider ist die Anmietung / Verwendung dieser Räumlichkeiten noch unklar, sie sind derzeit nach unserem Wissensstand noch kein Bestandteil des Mietvertrages der Uni, andere Verwendungen gibt es aber auch noch nicht. Der wichtigste Punkt, der uns auch zum Kern dieses Beitrages bringt, ist jedoch der folgender:

Mehrere Interessenten

Wie wir vor wenigen Tagen erfahren haben, interessiert sich auch das Campusradio für diese Räumlichkeiten und legt hier ein Nutzungskonzept beim Kanzler der Uni vor. Ganz wichtig an dieser Stelle ist: Wir, das Fab Lab Team sehen das nicht als Konkurrenz und dieser Post ist keinesfalls als “aber wir wollen die Räume unbedingt” zu verstehen – ganz im Gegenteil, aus unserer Sicht birgt die Situation große Chancen: Wenn wir es gemeinsam schaffen, aus den alten Küchenräumen eine Art “Stockwerk für studentische Initiativen” zu machen, wäre das eine tolle Sache für die Uni, die Initiativen und für alle Studierenden! Wir gehen davon aus, dass das Campusradio bisher noch nichts über unser Interesse an den Räumen wusste – genau wie wir andersherum auch nichts wussten – wir sollten uns daher unbedingt vernetzen, weshalb wir uns natürlich sofort sowohl an die Redaktion des Radios als auch an die Firma Quast (das ist der Bauträger im Krankenhaus) gewendet und über die Fab Lab Initiative und die mögliche gemeinsame Nutzung informiert haben. Auch den Kanzler informieren wir heute noch, so dass hoffentlich allen relevanten Parteien die wichtigen Informationen zur Verfügung stehen.

Hier findet ihr das Nutzungskonzept, das wir verfasst haben und das auch bereits eine Nutzung mit anderen studentischen Initiativen gemeinsam vorsieht.

Dieser Blog-Post soll nun alle Interessierten Parteien über diese neuen Entwicklungen informieren und wir hoffen, dass hoffentlich möglichst bald eine Diskussion über die Anmietung und die Nutzungsmöglichkeiten dieser spannenden Räumlichkeiten stattfindet. Uns liegt es sehr am Herzen, dass diese Diskussion möglichst offen geführt wird um zu vermeiden, dass es noch einmal zu Situationen kommt, in der eine Partei nichts vom Interesse einer anderen weiß. An dieser Stelle daher der Aufruf an jede/n Interessierten, an der Diskussion teilzunehmen und sich einzubringen.

Wir werden informieren, sobald wir mehr wissen! Stay tuned! 🙂

Into the Wild @re:publica14

Wir lassen es uns natürlich nicht entgehen, auf der re:publica, der größten deutschen Konferenz / Happening / Party / Ding zum Thema Web, Technik und mittlerweile auch zunehmend Making vor Ort zu sein. Wir selbst sind (noch) nicht mit eigenen Beiträgen am Start, sondern möchten in diesem Jahr erst einmal mit anderen Makern aus verschiedenen Kulturkreisen sowie Entrepreneurs, Investoren und den Tausend anderen Menschen, die so an Fab Labs beteiligt sind, in Kontakt treten.

Ein paar der Dinge, über die wir uns in Gesprächen und auf Workshops Gedanken gemacht haben:

  • Erfahrungswerte (Zeitbedarf, Maschinen-Erfahrungen, etc.)
    Sammeln von Impulsen und Erfahrungen hinsichtlich Geschäfts- und Finanzierungsmodellen für Fab Labs
  • Welche Ideen und Erfahrungen für nachhaltige Industrie-Kooperation, die aber nicht das Grassroots-Selbstverständnis der Maker-Bewegung negativ beeinflusst, gibt es?
  • Wie gestalten sich Maker-Kulturen und -Interventionen in anderen Kulturkreisen (auf der re:publica ist weltweites Publikum unterwegs)
    Wie sind Maker in gesellschaftliche Umbruch-Prozesse in anderen Kulturen eingebunden?

Es ergaben sich verdammt viele interessante Gespräche und Gelegenheiten – unten ist z.B. ein DIY-Lasercutter namens Risha zu sehen, der uns in seinen Bann gezogen hat – daraus wird sicher mehr werden! 🙂

Printrbot in Action!

Nachdem wir unseren kleinen Freund – namentlich Printrbot Simple – für den Flug nach Tel Aviv und die anschließende Fahrt nach Palästina ein wenig zerlegen mussten, haben wir ihn nun wieder zusammengesetzt. Wer sich selbst einen Überblick über den ganzen Zusammenbau des 3d-Druckers machen möchte, findet hier unsere Fotostory und hier die ausführliche Anleitung von Printrbot selbst.

Für uns war noch zu tun:

  • Eine Hand voll neuer Kabelbinder anbringen um die Druck-Plattform an den Führungsstangen zu fixieren
  • Die Antriebs-Schnüre fixieren und auf Spannung bringen (diese Schnüre bewegen die Plattform)
  • Die Druck-Plattform mit dem neuen Blue Tape von YouIn3d bekleben, was dafür sorgt, dass das PLA (zum Druck verwendetes Plastik) gut an der Plattform haften bleibt
  • End-Anschläge kalibrieren, was insbesondere auf der z-Achse (nach oben / unten) ein wenig fummlig ist, da hier erst die Druckplattform mit vier Schrauben nivelliert werden muss und anschließend per z-End-Anschlag das Hot-End (der Druckkopf) in eine Ausgangsposition gebracht werden muss, in der ein Blatt Papier noch gerade so eben zwischen Hot End und Druckplattform passt. Gerade beim Nivellieren und Kalibrieren war unser Wiha-Werkzeug sehr nützlich.

Nachdem wir all das erledigt hatten, musste noch die Software – wir verwenden Repetier Host – auf die Spezifikationen des Printrbot Simple eingestellt werden . Anschließend ging’s dann ans Drucken, wofür wir uns einen Calibration Cube von Thingiverse heruntergeladen haben. Beim ersten Druckversuch musste der z-Endstop noch ein wenig nachjustiert werden, danach ging es zu unserer Begeisterung aber absolut flüssig weiter – der Printrbot druckte wie eine Eins und der Calibration Cube wurde hervorragend, insbesondere für einen ersten Druck. Gleich im Anschluss haben wir noch testweise eine Pfeife gedruckt, denn Kinder auf der ganzen Welt machen schließlich gerne Lärm – auch das hat ausgezeichnet funktioniert!

Weiter geht’s diesen Sonntag – dann werden wir den Drucker erstmalig den Volunteers im al-Am’ari Camp vorstellen und erklären und anschließend anfangen, mit den Kindern und dem Drucker zu arbeiten. Stay tuned!

Printrbot Simple Maker’s Kit

Der kleine aber feine Printrbot 3D-Drucker aus dem Simple Maker’s Kit, den wir für unsere Maker-Reise nach Palästina gekauft haben, ist endlich zusammengebaut und einsatzbereit. Der Zusammenbau war tatsächlich relativ einfach und hat nicht mehr als einen Arbeitstag an Zeit verschlungen. Ein erster Druck hat gezeigt, dass zwar noch etwas an der Kalibrierung gefeilt werden muss, aber insgesamt alles einwandfrei funktioniert. Nächste Woche wird er endlich seiner Bestimmung zugeführt und inspiriert die Kinder im Come_In-Computerclub im Flüchtlingslager Jalazone in Ramallah, hoffentlich zu vielen kreativen Maker-Projekten.

Angehängt seht ihr noch ein paar Fotos vom Zusammenbau und dem ersten Druck.

Kickoff-Workshop: Offene Einladung!

wie angekündigt geht’s nun mit dem Fab Lab Projekt richtig los! Nachdem die Finanzen stehen, können wir jetzt über Anschaffungen, Pläne und Projekte sprechen. Daher sind alle interessierten Menschen, die sich als Studierende, Maker, Bastler, Hacker oder sonstige Kreative sehen und / oder Interesse an Mitarbeit im Fab Lab haben, ganz herzlich zu einem Workshop eingeladen, bei dem wir genau über diese Dinge reden wollen!

Datum: Fr. 09.05.2014
Uhrzeit: 16:00
Ort: Raum H-C8326, Uni Siegen, Hölderlinstraße 3, 57076 Siegen (rotes Gebäude, sechster Stock, C-Gang)

Facebook-Event: http://on.fb.me/1pz4oVO

Gedanken zu Stadt und Region

Mit dem Umzug der Fakultät III ins Untere Schloss und das ehemalige Krankenhaus ist die Uni Siegen nun erstmals richtig in Siegen angekommen (“gelandet”, sozusagen, ein Thema, das übrigens auch in einem Kunstprojekt aufgegriffen wird). Das Fab Lab Siegen wird sich bemühen, hier auch als Verbindungsmöglichkeit zwischen Stadt, Region und Uni zu wirken. Ein paar Ideen hierzu, die angedacht sind:

  • Repair Café – Aktionen
  • Leerstehende Geschäfte in der Siegener Oberstadt mit (temporärem) Leben füllen und z.B. mit Kunst, aber auch mit Produkten aus dem Fab Lab Showroom-artig füllen. Diese Produkte können dann von Kunden gekauft und direkt im Fab Lab (bei Interesse sogar unter Teilnahme der Kunden) gefertigt werden.
  • Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen für Kurse und Workshops im Fab Lab.
  • Kurse (Feilen, Sägen,…) im Fab Lab, z.B. von Ausbildungs-Meistern aus der Region geben lassen, die im Austausch dafür auch einmal Lasercutter u.Ä. benutzen können. So wird Wissen erhalten und neues geschaffen und die Uni mehr geöffnet.

Featurebild: Studierende am Unteren Schloss (Foto: Pressestelle Uni Siegen)

Hackspace Siegen

Es ist immer wieder beeindruckend, wieviele spannende, selbst-organisierte und offene Aktivitäten in einer recht kleinen Stadt wie Siegen bereits geschehen. Eine solche Unternehmung ist der Hackspace Siegen e.V. (HaSi).

Ein Hackspace und ein Fab Lab sind sich konzeptionell recht ähnlich – beide sind offene, kreative Umgebungen, in denen Projekte verwirklicht werden können, Vorträge und Workshops gehalten werden und ganz viele andere spannende Dinge geschehen. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass ein Hackspace eher Software-nah ist, während man sich in einem Fab Lab eher auf Produktion und Hardware mit Maschinen und Werkzeugen konzentriert. Aus diesem Grunde ergänzen sich beide Konzepte hervorragend und Fab Lab und HaSi werden in regem Austausch arbeiten, sich gegenseitig für Projekte unterstützen und die unterschiedlichen Kompetenzen gut nutzen!

Der Ursprung des Fab Lab Siegen

Die Bestrebungen, ein Fab Lab an der Uni Siegen anzusiedeln, sind nicht ganz neu. In kleinerem Maßstab wurden ähnliche Aktivitäten bereits an der Fakultät III durchgeführt:

Das dortige HCI-Lab stellt(e) ebenfalls in gewissem Rahmen Infrastruktur (z.B. 3d-Drucker) bereit. Auch wenn im HCI-Lab prinzipiell ebenfalls recht offen gearbeitet wird, so gibt es hier keine Open Lab Days, die Ausstattung ist nicht umfangreich, die Fläche sehr klein und außerdem wird der Raum oft für Lehrstuhl-Aktivitäten benötigt und kann dann natürlich nicht von jedem genutzt werden. Wir erwähnen das HCI-Lab hier jedoch ausdrücklich, da durch seinen Betrieb schon einiges an Kompetenzen, gerade in Bereichen wie 3d-Druck oder auch Arduino geschaffen wurde. Das Fab Lab Siegen und das HCI-Lab werden daher eng kollaborieren (z.B. für Lehrveranstaltungen und Workshops) und teilweise evtl. auch Hardware und Ausstattung konsolidieren.

Es geht los…

Der erste Post fürs Fab Lab Siegen! Wir freuen uns sehr, dass die Fakultät III der Uni Siegen kurzfristig Start-Finanzierung bereitgestellt hat – damit kann es nun losgehen mit der genaueren Planung, den Anschaffungen und allen anderen Dingen, die anstehen. Die Einrichtung des Labs ist nun jedoch sicher und es wird am neuen Campus Siegen Mitte angesiedelt werden.

Neben diesem Blog (der bald sehr viel schöner aussehen wird – es war uns nur wichtig, alle Infos möglichst schnell ins Netz zu bekommen) ist das Fab Lab Siegen ist nun auch auf Facebook und Twitter!